VOM WIDERSTAND DER KÜNSTE
DDR - AVANTGARDE AUS DER SAMMLUNG ACHIM FREYER
Hier begegneten wir uns zum ersten Mal im Duo. Anais Tuerlinckx und ich. Sie bespielte das Innere des Flügels, ich tanzte durch die kleinen Räume der Galerie. Wir äußerten uns, im Besonderen, zu den Grafiken von Carlfriedrich Claus, der mit drei Werken vertreten war. Im Anschluss stellten wir uns gemeinsam den Fragen zum Thema Widerstand. Johannes Odenthal, er kuratierte die Ausstellung, ging mit uns den Weg von Damals ins Heute, zumal Anais, einer anderen Generation angehört und aus Brüssel nach Berlin kam, im Jahr 2008.
So wurde es für alle spannend, ihrer Erzählung, über ihren Widerstand im Genre Musik, der schon in ihrer Kindheit begründet liegt, zuzuhören. Oft mit Erklärungen zur Improvisation, in der Musik als auch im Tanz konfrontiert, kristallisierte sich für mich etwas Stimmiges heraus. Zum ersten Mal schaue ich bewußt auf den gelebten Widerstand in der Improvisation und entdecke, ich habe es für mich gar nicht so gesehen. Für mich war es immer eine Selbstverständlichkeit. Erklärungen, die ich zum Thema hörte, waren mir zu abstrakt und ich liebe das Geheimnis was im gemeinsamen Improvisieren liegt, warum was und wie zustande kommt. Anais und ich, auch das hoch interessierte Publikum, erlebten eine Zusammenarbeit, die uns hinterher auch etwas sprachlos machte. Eine Zuschauerin beschrieb es so: “…jede ganz bei sich und doch so auf gleicher Augenhöhe…”
Unser Sein floss in großer Konzentration zusammen, ohne sich zu illustrieren, Raum lassend - dem folgten die ZuschauerInnen. So ein Erlebnis macht sehr froh, uns froh, und hinterlässt ein Gestärktsein, in einer Zeit der Kämpfe, die auf vielen Ebenen ausgetragen werden, nicht gemeinsam, nein, gegeneinander.
Impressionen unserer Zusammenarbeit, fotografiert von Cecilia Gaeta. Vielen Dank dafür! Es war sehr schwer eine Auswahl zu treffen!